Damit ein sicherer Umgang mit der Kettensäge gewährleistet werden kann, ist das richtige Spannen eine Grundvoraussetzung. Sie dient aber nicht nur der Sicherheit, sie beugt auch übermäßige Verschleisserscheinungen und Schäden an der Sägekette vor. Bevor man mit der Arbeit beginnt, sollte man demnach die Kettenspannung überprüfen und falls notwendig diese korrigieren. Bei der Arbeit mit der Motorsäge erwärmt sich die Kette und dehnt sich aus. Nach einer kurzen Ruhezeit zieht sich das kalte Material wieder zusammen. Daher sollte man prüfen, ob die Spannung noch den Vorgaben entspricht.
Wenn es sich um eine hochwertige Sägekette handelt, dann wird diese in der Regel schon bei der Produktion gereckt, damit ein starkes nachlängen nach dem Erkalten vermieden wird. Bei günstigeren Modellen wird dabei allerdings meist verzichtet. Hinzu kommt noch, dass für die Fertigung oft keine hochwertigen Materialien verwendet werden.
Wenn die Treibglieder aus einem weichen Material gefertigt wurden, dann geben sie nach einer gewissen Zeit der Belastung nach und dehnen sich aus. Das führt meistens dazu, dass die Kette entweder gar nicht mehr gespannt werden kann, oder dass sie so lang geworden ist, dass sie nicht mehr auf die Führungsschiene passt.
Auf der anderen Seite kann so auch die eigentliche Teilung nicht mehr ordnungsgemäß eingehalten werden, und das führt dann zu einer Abnutzung der sogenannten Umlenksterne und der Antriebsritzel. Daher sollte nicht nur regelmäßig die Kettenspannung überprüft werden, sondern auch ob die Treibglieder noch über die Ritze der Säge laufen. Meist deuten ungewöhnliche Geräusche darauf hin, dass die Kette und das Ritzel nicht mehr richtig ineinander greifen.
Sägekette richtig spannen
- Kettenspannung überprüfen
Zuerst sollte überprüft werden, ob die Kette noch richtig in der Führungsschiene liegt. Hier sollten zur eigenen Sicherheit unbedingt Arbeitshandschuhe verwendet werden. Wenn die Kette an der unteren Seite der Führungsschiene bereits etwas runterhängt, ist die Spannung der Kette zu niedrig eingestellt. Wenn die Kette sich allerdings kaum bewegen lässt, dann ist sie vermutlich zu stark gespannt. Ist das der Fall, sollte die Spannung zunächst etwas reduziert werden. Bei einer optimalen Kettenspannung kann die Sägekette leicht durchgezogen werden. - Kettenspannung korrigieren
Hierfür muss der Kettendeckel zunächst entfernt werden. Dann kann die Spannschraube mit geeigneten Werkzeug richtig eingestellt werden. Inzwischen gibt es aber auch schon Maschinen, bei denen eine Schnellspannung auch ohne Werkzeug durchgeführt werden kann. Hier muss dann nur noch eine Flügelmutter gelöst werden. Anschließend kann die Spannung mit einem Stellrad korrigiert werden. Durch das spätere festdrehen des Deckels wird die Führungsschiene wieder automatisch fixiert. - Reinigung und Kettenwechsel
Ist die Sägekette stumpf, kann sie beispielsweise mit einem Kettenschärfgerät nachgeschärft werden. In diesem Fall muss ein Kettenwechsel natürlich nicht durchgeführt werden. Hierbei sollte auch gleichzeitig die Führungsschiene und die Maschine gereinigt werden. Verwendet werden kann man dafür einen Schraubendreher oder einen Nutzkratzer. Wenn es sich bei den Ablagerungen um starke Ablagerungen in der Nut handelt, und diese nicht entfernt werden, dann kann die Kette aus der Schiene springen. Zudem saugt der Schmutz auch das Kettenöl auf, und das kann die Schmierung der Sägekette behindern und den Verschleiß der Maschine erhöhen.
Weitere nützliche Tipps
- Wenn es sich um neue oder auf einem Kettenschärfgerät geschärfte Ketten handelt, dann sollten diese unbedingt vorher kurz eingefahren werden. Das bedeutet die Maschine kurz im Leerlauf laufen lassen, bevor man sie benutzt.
- Auch das manuelle Nachfeilern der Kette ist möglich. Damit jedoch ein verlaufsfreier und gerader Schnitt in allen Winkeln eingehalten werden kann, sollte die Kette nach etwa 5 Feilvorgängen von einem Schärfgerät bearbeitet werden. Nur so können alle Schneidezähne wieder perfekt aneinander angeglichen werden.
- Wenn die Sägeketten durch Benutzung sehr warm sind, sollten sie nicht nachgespannt werden, da sie sich nach dem Abkühlen ja wieder zusammenziehen. Das kann wiederum dazu führen, dass die Führungsschiene verbogen oder beschädigt wird.